Ðåôåðàòû. Deutsche Sprachgeschichte






entwickeln beginnen. Einen bedeutenden Anstoß dazu gibt das Aufblühen der

weltlichen Dichtung und die Entwicklung verschiedener Gattungen der Prosa.

Die Dichter der mhd. Zeit sind bestrebt, die auffälligsten Dialektismen,

die komisch wirken, zu vermeiden, aber ihre Sprache weist noch einen

großen Einfluß der heimatlichen Mundart des Verfassers auf.

Um die Mitte dieser Sprachperiode kommt auch ein erster Ansatz zu einer

gemeindeutschen Literatursprache auf. Es ist das sogenannte klassische

Mitteldeutsche, das sich Ende des XII Jh. in Verbindung mit der höfischen

Literatur Süd-und Mitteldeutschlands herausbildet und bis ins XIV Jh.

hinein fortlebt.

Thema VI

Frühneuhochdeutsch ( 1350 - 1650 )

Plan

1. Die zeitlichen Grenzen der fnhd. Periode.

2. Sprachliche Einigungstendenzen in der fnhd. Zeit

3. Die Verbreitung der Sprache Luthers in der fnhd. Zeit.

1. Die fnhd. Sprachperiode ist Übergangszeit vom mittelalterlichen Deutsch

zum eigentlichen neuzeutlichen Deutsch. Sie dauerte von etwa 1350 bis 1650.

Im Laufe dieser Periode wurden die ersten Voraussetzungen für die

Entwicklung der gemeindeutschen nationalen Literatursprache geschaffen.

In der fnhd. Zeit entwickelte sich eine reiche Literatur. Die

Herausbildung der regionalen ( landschaftlichen ) Literatursprachen ist das

Hauptkennzeichen der fnhd. Sprachperiode.

2. Sprachliche Einigungstendenzen in der fnhd. Zeit.

Bereits in der fnhd Zeit wirkten sprachliche Einigungstendenzen, die über

den Rahmen einzelner sprachlicher Landschaften hinausreichten. Eine davon

ist die Tendenz zur sog." Verhochdeutschung " aller Gattungen des

Schrifttums in Mittel - und Norddeutschland.

Im XIV -XV Jh. äußerte sich die andauernde Tendenz zur " Verhochdeutschung

" vornehmlich in der Verschmelzung mitteldeutscher und süddeutscher

Elemente in der ostmitteldeutschen Literatursprache, was sie zu einer

Ausgleichsprache gestaltete.

Die Einigungstendenzen kommen in der fnhd. Zeit auch darin zum Ausdruck,

daß sowohl das Gemeine Deutsch als auch das Ostmitteldeutsche sich über die

ursprünglichen Grenzen hinaus verbreiteten. Das Gemeine Deutsch ist die

südöstliche landschaftliche Variante der Literatursprache.

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Das Ostmitteldeutsche ist eine ostmitteldeutsche Variante der

Literatursprache, die

sich seit um XVII Jh. im meißnisch-obersächsischen Gebiet entwickelte. Das

Ostmitteldeutsche gewann bereits in der fnhd. Zeit den niederdeutschen und

einen Teil des westmitteldeutschen Sprachraums.

Im XVI Jh. nehmen die sprachlichen Einigungstendenzen den Charakter eines

bewuÿten Ringens um eine gemeindeutsche Sprache an. Die Entwicklung des

Nationalbewußtseins, der Drang nach politischer Einigung, nach

Konsolidierung der Nation, der die frühkapitalistische Epoche kennzeichnet,

ruft auch das Streben nach politischer Einigung und nach bewußter Pflege

der Muttersprache hervor, deren Wert und Würde nun erkannt und eifrig

unterstützt werden. Dieses Streben kommt auch in den Schriften und in der

gesamten Tätigkeit deutscher Humanisten zum Ausdruck.

Das wachsende Bedürfnis nach einer Einheitssprache ruft in dieser Zeit

auch den

Begriff " gemain teutsch " ins Leben. Ihn bringen in der II. Hälfte des

XV. Jh. besonders die größten süddeutschen Buchdruckereien von Augsburg,

Nürnberg, Straßburg in Umlauf. Unter diesem Begriff verstehen sie die

oberdeutsche Variante der Literatursprache, die sie gebrauchen.

Die Erfindung des Buchdruckes und die schnellen Fortschritte des

Buchdruckwesens und des Buchhandels fördern den sprachlichen Ausgleich. Die

Buchdrucker streben die Vereinheitlichung der Sprache und die Schreibung

an.

Einen starken Anstoß zur beginnenden Herausbildung der gemeindeutschen

Literatursprache gaben die Reformation und der Bauernkrieg in Deutschland (

1517-1525, 1524-1525 ). Der Kampf gegen die Großfeudalen und die päpstliche

Kirche erfaßte alle Klassen der Gesellschaft. Breite Volksmassen

beteiligten sich aktiv am ideoligischen Streit um religiös-politische

Probleme. Im Zusammenhang damit wurde die deutsche Sprache zum erstenmal

zur Sprache der Propaganda unter den breiten Volksmassen. Das ganze Land

wurde von religiös-politischen Pamphleten, Agitationsschriften, satirischen

Schriften, Aufrufen, politischen und agitorischen Flugschriften in Prosa,

Versen und in Form von Dialogen überflutet.

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Thema VIII

Das phonologische System der deutschen Sprache aus diachronischer Sicht.

Plan

I. Konsonantismus

1. Die II. oder althochdeutsche Lautverschiebung

2. Die Entwicklung der Phoneme [ ], [ z], [v ].

II. Vokalismus

1. Drei Arten des Vokalwandels ( der Ablaut, die Brechung, der Umlaut )

2. Die Abschwächung der unbetonten Vokale .

3. Die Diphtongierung und die Monophthongierung.

4. Die Dehnung und die Kürzung der Vokale.

I. Von den wichtigsten Wandlungen im phonologischen System der deutschen

Sprache in der historischen oder literarischen Zeit ( vom VIII -XX Jh.)

sind folgende zu nennen : die II. oder ahd. Lautverschiebung, der Umlaut,

die Abschwächung der unbetonten Vokale, die Diphtongierung, die

Monophthongierung und die Dehnung und die Kürzung der Vokale.

Die II. oder althochdeutsche Lautverschiebung betrifft zwei Gruppen von

Konsonanten : die germanischen p,t,k und die germanischen b,d,g

Die Umwandlung im Konsonantensystem der hochdeutschen

Territorialdialekten begann im V/VI Jh.u.Z. im Bairischen und Alemanischen

und erfaßte in der Folgezeit, zwischen 800 und 1200, auch das Fränkische.

In ihrer Ausbreitung nordwärts verlor sie allmählich an Intensität und

machte schließlich vor der Grenze des Niederdeutschen halt. Durch ihre

Abstufungen schuf sie sehr bedeutende lautliche Unterschiede zwischen den

einzelnen ahd Dialekten, die auch heute zu den wesentlichen

differenzierenden Merkmalen einzelner hochdeutscher Mundarten zählen.

Zugleich stellte die II.ahd Lautverschiebung alle hochdeutschen Mundarten

dem Niederdeutschen entgegen. Die II. Lautverschiebung prägt auch das

Konsonantensystem der deutschen Literatursprache.

Die germanischen stimmlosen Explosivlaute p,t,k wurden im Ahd. teilweise

oder vollständig spirantisiert, d.h. in Frikativlaute ( Spiranten ) oder

Affrikaten verschoben:

a) im In -und Auslaut des Wortes nach einem Vokal wurden die germanischen

p,t,k zu ff,33,hh verschoben:

as. opan ahd. offan, as.etan -ahd. e33an,as. ik -ahd.ih

b) im Anlaut, inlautend und auslautend nach einem Konsonanten sowie bei

Konsonantendehnung wurden die germ. p,t,k zu den Affrikaten pf, z, kch (ch)

verschoben:

as. tunga -ahd. zunga, as. pund- ahd. pfunt, as. appul -ahd apful, as. korn

-ahd(bair.) kchorn.

Die Verschiebung von k> k(ch) ist nur im Bairischen und Alemanischen

anzutreffen. Im Fränkischen bleibt k enthalten.

Die germanischen Explosivlaute b,d,g, die sich aus b,,g entwickelt

hatten, wurden im Ahd zu p,t,k verschoben:

as. drinkan -ahd. trinkan; as. burg ahd. bair. purc, as. geban -ahd.bair.

kepan.

Die Verschiebung von b,g zu p,k war nur dem Bairischen eigen. Nur die

Verschiebung von d zu t hat einen Teil des Fränkischen erfaßt.

Die Grenze zwischen dem Hochdeutschen und dem Niederdeutschen, wo die II.

Lautverschiebung haltgemacht hat, nennt man die Benrater Linie ( nach dem

Schloß

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Benrat bei Düsseldorf ). Diese Linie verläuft über drei große Städte an

drei großen Flüsse: Düsseldorf am Main, Magdeburg an der Elbe und Frankfurt

an der Oder.

Im VIII Jh. begann in den oberdeutschen Dialekten der Übergang des

germanischen stimmlosen interdentalen Frikativlautes Þ über die

Zwischenstufe ð zu d ;Þ.>ð.> d :

got. Þreis, as. thria, ae. Þrie - ahd. thrie, drie, dri "drei ".

got. Þata, as. that, ae. Þæt - ahd. tha3, dha3, da3 "das".

Im Fränkischen vollzieht sich der Übergang Þ > d im IX-XII Jh. Im XII-XIV

Jh. erfaßt er auch die niederdeutschen Dialekte. Deshalb wird der Übergang

Þ > d in die II. Lautverschiebung nicht eingeschlossen.

Das Althochdeutsche besaß kein [ ]. Die Entwicklung dieses Phonems

beginnt im XI Jh. aus der Konsonantenverbindung sk. Seit dieser Zeit

erscheint die Schreibung sch, die im XII Jh. allgemeine Verbindung bekommt.

:

ahd. skînan > mhd. schînan "scheinen ".

ahd. skôni > mhd. schæne "schön ".

Man nimmt an, daß der Laut k zuerst an das varausgehende s assimiliert

wurde und später mit ihm verschmolz: sk > sch > [ ] .

Seit dem XIII. Jh. wird [s ] zu [ ] im Wortanlaut vor l,m,n,w und nach

r. Für die Bezeichnung des [ ] wurde die bereits vorhandene Schreibung sch

benutzt :

ahd. slafan, mhd. slâfen > nhd. schlafen

smerza smerze Schmerz

sneo sne Schnee

swarz swarz schwarz

kirsa kirse Kirsche

Etwas später entwickelt sich das [ ] auch vor p,t, obwohl es in der

Schreibung unbezeichnet blieb :

ahd. spati, mhd. spæte > spät [ ]

starc starc stark

Um die Mitte des XIII Jh. wird s im Wortanlaut und im Inlaut vor Vokalen

stimmhaft : [ s] > [z], ohne daß diese Wandlung besonderen Ausdruck in der

Schreibung findet :

ahd. [ s] sin, mhd. sin > nhd. sein [ z]

lesan lesen lesen [z]

Im Althochdeutschen und zu Beginn des Mittelhochdeutschen war w ein

bilabialer Halbvokal, was die Formen ahd. seo " See" Gen. sêwes, mhd. se,

G. sewes bezeugen (der Halbvokal w wurde im Wortauslaut vokalisiert ), (

auch heute Virchow, Pankow ).

Im XIII Jh. entwickelt er sich zum labiodentalen stimmhaften Geräuschlaut.

II. Vokalismus

1. Von drei Arten des Vokalwandels der deutschen Gegenwartssprache ist der

Ablaut die älteste.

Der Ablaut ist ein spontaner Vokalwandel. Er ist allen germanischen

Sprachen eigen und hat seinen Ursprung im Indoeuropäischen,( Im Russischen

-íåñòè- í¸ñ, âåçòè -â¸ç-âîç, íîøà ). Der Ablaut ist der Wandel des

Stammvokals bei der Bildung der Grundformen der starken Verben :

I. ahd. scriban - screib - scribum - giscriban

II. biogan - baug - bugum - gibogan

III. werdan - ward - wurtum - wortan

Der Ablaut ist auch ein Wortbildungsmittel, z.B.

ahd. hano " ïåòóõ "- " huon " " Huhn ", auch im Suffix : Nibelungen -

Karolingen.

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Ein anderer Vokalwechsel ist die Brechung. Das ist ein assimilatorischer

Vokalwandel, auch Vokalharmonie genannt. Die Brechung ist die Hebung bzw.

Senkung der Stammsilbenvokale unter dem Einfluß der Vokale der

nachfolgenden Silben, also eine regressive Assimilation. Sie war allen

altgermanischen Sprachen eigen.

Die Hebung des e zu i geschah durch Einwirkung der Vokale der hohen

Zungenlage i oder j der folgenden Silbe und vor n + Konsonant :

lat.: ventus - ae.,as. wind, ahd. wint " Wind "

ahd. erda - irdisk " irdisch ".

Die Senkung des Phonems i zu e geschah vor dem Vokal der tiefen Zungenlage

a :

lat. piper - ahd. pfeffer

lat. sinapis - as. senep " Senf ":

Unter ähnlichen Positionsbedingungen vollzog sich der Wechsel von a und u :

ahd. helfan - half - hulfum - giholfan

beogan - biugu

In der deutschen Gegenwartssprache lebt die Vokalharmonie im Wechsel der

Vokale e/i fort : ich gebe - du gibst < gibis - gibt < gibit

Erde - irdisch, Berg - gebirgig, " Gebirge "

Die Brechung enstand vermutlich im I. Jh. u. Z. und war in der ahd.

Periode schon eine historische Erscheinung, d.h. sie trat nicht in allen

Fällen ein :

geholfan, geworfan aber gibuntan, funtan ( gefunden )

Ein so zusagen lebendiger Vokalwechsel war im Ahd. der Umlaut. Das ist

wie auch die Brechung ein assimilatorischer Vokalwandel, noch eine Art

der Vokalharmonie.

Der Umlaut hatte für die deutsche Sprache eine besondere Bedeutung. Im

Ahd entwickelte sich der Umlaut nur von dem kurzen a, das unter dem Einfluß

des i oder j der folgenden Silbe zu e wurde :

ahd. gast - gesti, kraft - krefti, alt - eltiro, faru - feris - ferit.

Der Umlaut erscheint im VIII Jh. in den nordfränkischen Dialekten, dann

verbreitete er sich südwärts. Aber es gab im Ahd. viele Hinderungen für die

Entwicklung des Umlauts a > e : a wurde nicht umgelautet vor ht, hs,rw.

ahd. maht - mahtig, garwan - garwit ( gärbt ) wahsan - wahsit.

Die Umlauthinderungen wurden zu Beginn der mhd. Periode beseitigt, so daß

seit dem XII Jh. auch hier der Umlaut eintrat. Er wurde als ä bezeichnet (

der sogenannte Sekundärumlaut ) : mähtig, wähset, gärwat u.a.

Gegen Ende der ahd. Periode entwickelte sich auch der Umlaut des langen u

: hus - hiusir, mus - muisi.

In der mhd. Zeit wurden auch die übrigen Vokale umgelautet : das lange a

zu æ, das kurze o zu ö, das lange o zu oe, das kurze u zu ü :

ahd. spati - mhd. spæte - nhd. spät

mahti möchte möchte

skoni schoene schön

wurfil würfel Würfel

So wurden die umgelauteten Vokale aus den Varianten der Phoneme zu

selbständigen Phonemen ( d.h. sie übernahmen eine sinnunterscheidende

Funktion ) wurden phonologisiert. Der Umlaut ist der Übergang der Vokale

der vorderen Reihe e, ö, ü unter der Einwirkung von i / j der folgenden

Silbe. Deshalb nennt man ihn noch i- Umlaut.

2. In der mhd. Zeit vollzieht sich die Abschwächung der unbetonten Vokale.

Die langen

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und kurzen Vokalphoneme a, o, u, e, i der unbetonten Silben sind zu e [ ]

abgeschwächt oder gänzlich geschwunden.

a) Abschwächung der Vokale :

ahd. taga - mhd. tage, gesti - geste, namum - namen

b) Schwund der Vokale am Wortende ( Apokope ) oder in der Wortmitte (

Synkope ) :

ahd. großiro - mhd. groe3er, herison - hersen.

3. Diphtongierung, Monophtogierung, Erweiterung der alten Diphtonge ei, ou.

Einige Neuerungen im System vokalischer Phoneme waren in den einzelnen

Territorialdialekten bereits in der mhd. Zeit entstanden, aber sie bekamen

erst in der fnhd Sprachperiode allgemeinere Ausbreitung und prägten somit

das fnhd. phonologische System. In der Folgezeit bestimmten sie den

Charakter des Nhd.

Im XII. Jh. beginnt im äußersten Südosten, in Kärnten, der Wandel der

langen Vokale der hohen Zungenlage i, u, iu [ y: ] zu Diphtongen :

ï > ei [ae ] - mhd. mín > fnhd. mein, ís > eis,

drí > drei

û > au - ûf > auf, hûs > haus

tûbe > Taube,

brûchen > brauchen

iu [y: ]> eu hiute > heute, liute > leute

diutsch > deutsch.

Im Laufe des XII - XVI Jh. dehnt sich die Diphtongierung über den

gesamten hochdeutschen Sprachraum aus und wird zum Kennzeichen der

hochdeutschen Dialekte. Den alten Vokalstand bewahren die Schweiz ( vgl.

die Benennung der Schweizer Landessprache Schwyzer tütsch -

Schweizerdeutsch ), Elsaß , der niederdeutsche Sprachraum und einige

angrenzenden Gegenden des Mitteldeutschen. Da die Diphtongierung auch zum

Kennzeichen der werdenden gemeindeutschen Literatursprache wird, nennt man

sie " die neuhochdeutsche Diphtongierung " .

Gleichzeitig mit der Entwicklung neuer Diphtonge vollzieht sich im

Bairisch- Österreichischen auch die Erweiterung alter Diphtonge ei > [ ae

], ou> au, die mit den neuen Diphtongen zusammenfallen :

mhd. ein > fhnd. ein [ aen], teil > [ tail ]

vgl. mín - mein , drí - drei.

Gleichzeitig mit der Entwicklung der Diphtongierung entwickelt sich im XI-

XII Jh. in den mitteldeutschen Mundarten ( ein entgegengerichteter

Lautwandel ) die Monophtongierung der Diphtonge ie, uo, üe :

ie > ie [ i: ] - mhd. hier > fnhd. hier [ i: ]

fliegen fliegen

uo > u guot gut

buoch buch

üe > ü güete güte " Güte "

süe3e süß

Die Diphtongierung ergreift nur einen Dialekt des Oberdeutschen - das

Südfränkische. Alle anderen oberdeutschen Dialekte bewahren die alten

Diphtonge mit der Tendenz zur Entlabialisierung : z.B. schen für schön,

glik für Glück.

Die Diphtongierung, die Erweiterung der alten Diphtonge ei, ou und die

Monophtongierung hatten eine große Bedeutung für die werdende

gemeindeutsche Sprache. Sie prägen das phonologische System der deutschen

Literatursprache. Sie prägen das phonologische System der deutschen

Literatursprache der Gegenwart.

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4. Positionsbedingte Dehnung und Kürzung der Vokale ( 100 ).

Im XII -XVI Jh. ändert sich die Vokaldauer in vielen Wörtern.

Der Vokal wird auch gedehnt :

ahd. neman, mhd. nemen > nehmen.

faren faren fahren

namo name Name

Der Vokal wird auch gedehnt, wenn die Silbe geöffnet werden kann :

ahd. tag, mhd. tac - nhd. Tag - Tages - Tage

Lange Vokale werden vor Konsonantengruppen gekürzt, da diese eine

geschlossene Gruppe bilden :

ahd. brahta > mhd. brahte > nhd. brachte

la33an la33en lassen.

Ñòðàíèöû: 1, 2, 3, 4



2012 © Âñå ïðàâà çàùèùåíû
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